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ABROGATION LYRICS

1. Tyrannei der Engel


Kurz ist die Zeit auf Erden
Für die wir einst gerichtet werden
Die Menschheit eine Herde Schafe
Verdammt im Joch

Friß dein Leid und deine Sünden
Küß dem den Rock der Heil verkünde
Tanzt du nicht nach dem Lied des Herrn
Die Wächter sehn dich

Sie kennen dich und deine Taten
Begehrst du auf wirst du gebraten
Sie sehen jeden deiner Träume
Sind überall

Voll Neid voll Zorn voll Eifersucht
Verfolgen sie des Teufel's Frucht
Sind überall s'gibt kein entrinnen
Du bist erkannt

Sie finden dich ‒ sie sehen deine Sünden
Sie kriegen dich ‒ in deinen Träume
Sie finden dich ‒ sehen all deine Sünden
Sie richten dich ‒ nach deinen Taten

Fürchte die Tyrannei der Engel
Fürchte den Zorn der Cerubin


2. Feuersbrust


Wenn das Land in Asche liegt
und die Glut zum Himmel fliegt
Dann wüte ich mit voller Kraft
die Welt wird von mir hingerafft
Entzündet ich durch Funkenflug oder einem der in Wut
Verbrenn die Stadt alles Land
selbst Eisen fließt in meiner Hand

Werd ich in der Stadt entfacht
so brenn ich hell bei Tag und Nacht
Fress mich selbst durch Stein und Wand
bis das alles abgebrannt
Es brennt das Schloß und die Stadt
alles Leben nun ein Ende hat
Ich ergieß mich jetzt als Flammenmeer
Dann glüht sogar der Straßenteer

Mit Wasser Sand und Gegenfeuer
Wollt ihr besiegen das Ungeheuer
So brenn ich weiter an anderer Stell
ich werde groß und brenne hell
Kein Mensch kein Tier kein Kraut auf Erden
Kann gegen mich zum Sieger werden
Weil ich brenne hell und stark
hinterlaß ich der Welt ein Aschengrab

Ja ich bin die Feuersbrunst
Brenne täglich Stund um Stund
Verbrenn den Mensch verbrenn das Tier
Vernichte alles Leben hier


3. Hexenriecher


Ne miese Gestalt von hohem Stand
Bereist alle Städte im ganzen Land
Es schickt ihn die Kirche und das Hexengericht
Auf der Suche nach den Weibern
Mit dem zweiten Gesicht

Drum gebt acht ihr Hexen und seit auf der Hut
Wen er entlarvt den trifft der Kirchen Wut
Er steht in der Mitte und erkennt euch am Blick
Zeigt er mit dem Finger gibt's für euch kein zurück

Er schleicht durch die Gassen bei Nacht und Tag
Belauscht alle Bürger und was man so sagt
Stellt sich in die Mitte der Herden Lauf
Gebt acht ihr Weiber der Riecher fällt nicht auf

Peinlichst befragt ohne Wasser und Brot
Nur wenige Tage und dann seid ihr tot
Sie pressen das Geständnis mit Folter aus euch raus
Auch die die nicht wahr sind nimmt er gern inkauf


4. Ablasskäufer


Wohlan ich bin ein armer Wicht
Blind für die Buße und das Licht
Manch lässlich Sünd ist schnell vollbracht
In meiner Seel herrscht dunkle Nacht
Zu jeder Zeit an jedem Ort
Verletzt ich ständig Gottes Wort
Doch der Himmel tut sich auf
Wenn ich fleißig Ablaß kauf

Weil ich nicht im Feuer will darben
Wie alle die als Sünder starben
Stahl ich das Geld in finstrer Nacht
Geb alles was es eingebracht
Und um die Seele rein zu waschen
Füllte ich des Pfaffen Taschen
Der lächelnd freispricht seine Schafe
Von Gottes Zorn und Höllenstrafe

Nun stehe ich hier im Feuermeer
In Hitzeglut hintern siebten Tor
Denn falschen Lehrern aufgesessen
Die Unschuld hat der Papst gefressen
Durch Priester's Lügen und Verrat
Verließ ich den gerechten Pfad
Nun hüllt mich die Verdammnis ein
Im Feuer hört mich niemand schrein

Wenn das Geld im Kasten klingt
die Seele in den Himmel springt
Ihr zahlt für alle Sünden ein
und schon bald werden eure Seelen rein
Den Ablaß gibt's für jeden Mann
Das auch ein Armer ihn sich leisten kann
Der Krämer schreibt's an jedem Ort
Auch für den der schon in der Hölle schmort


5. Das Blut der Toten


Sie reiten schnell über's Land
Sie jagen los mit dem Schwert in der Hand
Die Kriegerschaft hoch zu Roß
Besiegtes Blut sich zu Boden ergoß
Das Ritterheer ausgesand
Zu bekehrn mit dem Schwert in der Hand
Geführt vom Kreuz es zu tun
Schickt sie ihr Papst die Greuel sein Ruhm

Das Volk erstarrt als es erkannt
Fremde Krieger im heiligen Land
Mord und Tot Hungersnot
Unsäglich Leid die Erde schien rot
Zerstörte Götzen vom falschen Herrn
Raufen und Saufen das taten sie gern
Das Volk gequält am Boden liegt
Der Toten Blut im Sande versiegt

Die Ritterschaft im fremden Land
Sie waren alle dem Blutrausch verbannt
Kein Mensch kein Tier hat's überlebt
Wen die Ritter des Kreuzes erspäht
Das Ziel der Pilger ward verkannt
Heilig Grab im heiligen Land
Wurd nie befreit war nie ihr Ruhm
Des Kreuzes Ritter nur Unrecht ihr tun

Das Blut der Toten es klagt sie an
Das Blut der Toten Mann für Mann


6. Geisterstunde


Die Uhr am Turme zur Mitternacht schlägt
Tief in den Gemäuern das Grauen sich regt
Geisterstunde angstvoll klingt's aus jedem Munde
Nun öffnen sich Türen wie von Geisterhand
Es knarren die Balken Schatten tanzen an der Wand

Jede Nacht zur gleichen Zeit weckt die Uhr das Geisterreich
Dann ziehen sie los in's Dunkel der Nacht
Sie spuken umher die Geister sind erwacht

Wir sind unsterblich Geschöpfe der Nacht
Sind gegenwertig das Grauen das stolz lacht
Bringen den Menschen nächtlichen Spuk
Wenn ihr euch gruselt ja dann geht es uns gut

Schabernack Späße sie treiben ihr Spiel
Die Menschheit in Angst ist der Geister Ziel
Geisterstunde angstvoll klingt's aus jedem Munde
Sind arme Geschöpfe aus der Schattenwelt
Sie rascheln Nachts mit Ketten ihre Körper sind entstellt

Verlorene Seelen zum Spuken verbannt
Wir sind überall in Wald Stadt und Land
Wir fristen ein Dasein in der Schattenwelt
Tun dies Nacht für Nacht auch wenn es euch mißfällt


7. Die Engelmacherin


Bei Nacht Geschrei dringt aus meinem Haus
Üb meine Kunst tagtäglich aus
Wenn in dem Weib wächst eine Frucht
Die stammt von fremder Liebeslust
So bring ich manches Unglück fort
Mach heimlich ihr die Frühgeburt
Mit finstren Mitteln so das es stirbt
Und sie bei andren Weibern wirbt

So manch ein Weib läßt vor Geschrei
Auch fast ihr Leben noch dabei
Wenn ich entferne ihre Frucht
Weil sie entstand durch fremde Lust
Gewerb das ich im Dunkel führ
Gesetzeshüter auf der Spur
Auf das mich niemals einer kriegt
Es klingt der Kinder Totenlied

Ich bin die Engelmacherin
Halt ich dem Kind dann ist es hin
Ich bin die Engelmacherin
Dir gut zu tun liegt mir im Sinn

Ich bin die Engelmacherin
Weil ich ein schwarzer Engel bin


8. Angeklagt


Ein Weib gezerrt vor's hohe Gericht
Verlesen wird ihre Anklageschrift
Bezichtigt ist sie der Hexerei
Es wurde behauptet das es so sei
Sie soll bei Nacht im Wald getanzt
Mit Hörner am Kopf im Teufelsgewand
Sie soll gesungen gar seltsam Lied
Mit finsterer Miene die niemand so zieht

So legt sie auf die Folterbank
Das sie gestehe sie sei krank
Ein Opfer des Teufels zerreist ihr das Kleid
Auf das sie ertrage der Schmerzen Leid
Ihr Körper geschunden Blut übersät
Geführt der Test bis sie gesteht
Dies arme Weib wie's wimmert und schreit
Ihre Peiniger sind zum Schänden bereit

Tage später am Boden sie liegt
Vor Schmerzen verwirrt sie alles gesteht
Der Folterknecht und das hohe Gericht
Auf der Stelle das Urteil spricht
Sowie der nächste Tag erwacht
Soll für sie ein Feuer gemacht
In dem sie öffentlich verbrenne
Und sich zum richtigen Glauben bekenne

Hört ihr Lachen hört ihr schreien
des Satansbräute sterben allein
Ihr hilft kein Betteln und Flehn
Denn schon morgen wird sie im Feuer stehn
geschlagen geschunden ihr Körper gequält
Und ihr zum Schluß die Sinne verdreht
So soll sie brennen in Feuer und Glut
Der Priester sie segnet er ließt aus dem Buch


9. Folterkammer


Stündlich dringt es aus der Kammer
Angstgeschrei und Schmerzgejammer
Kniehoch ist in ihr das Blut
Wenn so manche Seele ruht
Mit viel Geschick bricht man hier Knochen
Und noch nie ist jemand fortgekrochen
Um draußen aller Welt zu sagen
Was Menschen täglich hier ertragen

Ob mit Werkzeug oder mit bloser Hand
Gequätscht geschlagen oder's Augenlicht verbrannt
Verstümmelt bis zur Unkenntlichkeit
Macht man selbst vor Kranken schwachen nicht halt
Erst wenn das Blut in Strömen fließt
Und sich auf kalten Stein ergießt
Das jeder Mensch die Art erfährt
Wie der Henker ihm Gehorsam lehrt


10. Galgenberg


Diese Stätte ist jedem hier bekannt
Der Pesthauch des Todes zieht weit über's Land
Der Himmel ist verdeckt von schwarzen Raben
Die sich an den Früchten dieses Ortes laben

Zwölf steinern Säulen in der Abendglut
Zeugen weithin von des Henker's Wut
Für jeden ist es schon von fern zu sehn
Welchen schrecklichen Weg die armen Sünder gehn

Welkes Fleisch in rost'gen Ketten
Tod entblößt zur Schau gestellt
Bis die Zeit und die Verwesung
Der Knochen bleichen Glanz erhellt

Und zu Füßen alter Balken
Stapelt sich's Gebein empor
Ratten nagen an den Schädeln
Und es mahnt der Leichen Chor

Aufgedunsene tote Leiber
An morschen Balken aufgereiht
Und der Wind bläst durch die Knochen
Spielt sein altes traurig Lied

Der Regen reinigt die Gebeine
Die Sonne tut ihr Teil dazu
Auf das sich Staub mit Staub vereine
Zu des Kadaver's letzter Ruh

Wanderer wend dich ab mit Grausen
fliehe schnell von diesem Ort
Fall voll Demut auf die Knie und bete treu zu deinem Gott
Das du nicht mußt dereinst hier hängen
Das du nicht gehen mußt diesen Weg
Das sich der Schatten der Verdammnis niemals auf deine Seele legt


11. Der Schelm


Es klingen die Schellen an seinem Gewand
Ich bin ein lustiger Schelm und halt die Leute in der Hand
Das Volk kommt gelaufen ein jeder will mich sehn
Ich bin ein bugliger Gnom auf Händen kann ich gehn

Er lacht und macht Witze selbst über'n Herrn
Hab'n Freibrief für mein tun denn so sieht man mich gern
Treibt Schabernack Späße und dies Tag für Tag
Ich war schon lustig zu bestaunen
Als ich noch in Windeln lag

Verschüttet auch Essen wirft manchmal mit Brot
Will man mir ans Leben so'n Narr geht nicht tot
Ein lustiger Gsell zum Blödsinn bereit
So trägt es sich zu in jeder Zeit


12. Die letzte Nacht


Die Furcht vor dem Ende tötet mein Herz
In Ketten die Glieder gefangen im Schmerz
Kein Licht mehr gesehen seit endlosen Tagen
Blutende Wunden von der Folter geschlagen
Die Neige des Leben's im Elend verbracht
Der Tod er wartet am Ende der Nacht

Der Sand meines Leben's rinnt mir durch die Hände
Schreie aus Stein verzieren die Wände
Das Urteil endgültig es gibt kein entrinnen
Die Stimmen der Richter in meinen Ohren klingen
Worte des Todes auf ihren Lippen
Fanatische Henker vom Wahnsinn geritten

Der Morgen bricht an es kommen die Schergen
Gewährt mir die Kraft aufrecht zu sterben
Kein Fleh'n um Erbarmen kein Winseln um Gnade
Mörder schrei ich herab noch vom Rade

Der Morgen bricht an es kommen die Schergen
Gewährt mir die Kraft aufrecht zu Sterben
Kein Fleh'n um Erbarmen kein weichen vom Pfade
Umarm ich den Tod als letzte Gnade



Thanks to deathchamp for sending these lyrics.


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