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1. Beschwörung


Hörst du das Rufen
Tief in der Erde
Komme und werde
Aus unserem Blut

Spür das Pulsieren
Spüre das Beben
Fordern und geben
Nimm den Tribut

Öffne die Lippen
Trink bis zur Neige
Erheb dich und steige
Aus unserer Lust

Lebe und Atme
Fühle und denke
Hebe und senke
Deine Brust

Komm, sei erneuert
Die Seele befeuert
Flammende Kreise
Sie leiten dich durch die Nacht

Weiße Gesichter
Und leuchtende Lichter
Komm auf die Reise
Das Leben ist neu entfacht

Utinam venias tu papilio niger

Laute als Knochen
Worte sind Leben
Worte zu weben
Haut und Haar

Nimm diese Worte
Höre die Sprüche
Zu heilen die Brüche
Ganz und gar

Komm, sei erneuert
Die Seele befeuert
Flammende Kreise
Sie leiten dich durch die Nacht

Weiße Gesichter
Und leuchtende Lichter
Komm auf die Reise
Das Leben ist neu entfacht

Utinam venias tu papilio niger

Folge dem Rhythmus
Spüre die Kräfte
Nimm unsere Säfte
Tauche ein

Wechsle die Seite
Worte obsiegen
Brechen und biegen
Fleisch und Bein


2. Willkommen Zurück


Ich denke, es ist gut, dass Sie hergekommen sind.

Denn, auch wenn es gefährlich ist,
gewisse Wege zu gehen,
bestimmte Richtungen einzuschlagen,
so gibt es doch,
sind diese Pfade erst einmal betreten,
keine Möglichkeit zu einer Umkehr.
Es wird sein,
als würden Sie Ihren Fuß auf
einen sich dahinwälzenden mahlenden Strom
aus Unrat und aufgewühltem Schlamm setzen.
Sie können nicht zurück;
Sie können nur hoffen,
dass Sie oben auf bleiben.
Nein, es ist sogar so,
dass das Ende Ihrer Reise, das Ziel des Weges,
Ihnen entgegenstürzen wird.
Es wird Sie finden.
Es ist Zeit, dass Sie die Wahrheit erfahren.
Aber denken Sie immer daran:
Nichts ist hier,
was es auf den ersten Blick zu sein scheint.
Ich rate Ihnen zu äußerster Vorsicht.
Achten Sie nicht auf Geräusche
oder Bewegungen in den Schatten.
Folgen Sie Ihnen nicht.
Gehen Sie niemals, niemals schutzlos
oder ohne Licht eine der Treppen hinunter.
Es könnte Jahrzehnte dauern bis man Sie findet.
Oder schlimmer: Sie könnten wiederkehren,
verändert wiederkehren,
ein Anderer sein
Willkommen zurück, im dunklen Turm.


3. Schwarzes Blut


Ich trag mein Herz in meinen Händen
Ich trag die Liebe unter meiner Haut
Ich trag die Seele in den Augen
Die hinter dünnstem Glas nach draußen schaut

Ich will nicht eure Wände ziern
es gibt nur eins, das mich zerbricht
ich will mich einfach nicht verliern
nein, eure Lieder sing ich nicht

Ich lebe immer noch
- Immer noch
Ich gebe immer noch
- Immer noch
Ich taumle weiter
-VORWÄRTS!
-ABWÄRTS!
In meinen Adern fließt das schwarze Blut

Ich trag die Wahrheit auf der Zunge
Ich trage nur das Schwarz, das mir gefällt
Ich trag auf meinen schmalen Schultern
wie Atlas schwer die Last der ganzen Welt

Ihr seid so bunt und farbenfroh
Ihr seid das Licht, ich wenn's erlischt
Ihr positiv, ich Gegenpol
Ihr seid so grau wenn man euch mischt

Ich lebe immer noch
- Immer noch
Ich gebe immer noch
- Immer noch
Ich taumle weiter
-VORWÄRTS!
-ABWÄRTS!
In meinen Adern fließt das schwarze Blut

Ich leg mein Herz in deine Hände
Ich trag die Liebe auf, auf deine Haut
Ich seh die Seele in den Augen
Die hinter dünnstem Glas nach draußen schaut

Ich lebe immer noch...


4. Im Dunklen Turm


Ach, wie das Wispern unter Stiegen,
Aus den Schatten unheilschwanger waberndes Gewölk,
Geformtes Nichts, gesponnen um zu fliegen,
Zu greifen und in Wonne sich zu wiegen,
Aus nichts als Luft gegriffen unter dem Gebälk.

Ach, wie das Glühen von dem Lichte,
Unter Türen flackernd, glimmend drohendes Geschein,
Und doch allein der Düsternis verpflichtet
Das Grau zu tausend Schatten erst verdichtet
Nicht wärmt der schale Glanz das Herz noch das Gebein.

Ach, wenn die Fratzen aller Schrecken,
Aus den Spiegeln schreckensdräuend bösen Blick
Richten auf dich, du möchtest dich verstecken
Willst fliehen, doch hinter Wänden hinter Ecken
Warten nur neue Gräuel, und es gibt kein Zurück.

So hör, oh Wand'rer, wenn du dich verirrst,
Im Spiegelkabinett den Weg verlierst,
Im Labyrinth des Schauders einsam und verlassen stehst,
Dann folge der Geschichte. Dann dem Satz. Dem Wort.
Den Blick nach vorn, den Schritt nach hinten, so geht's fort
Und schließ die Tür, und lösch das Licht bevor du gehst.


5. Me


Under the stairs and beyond your horizon
There lives a creature that wants to be free
Under your skin and beneath the dark water
There ascends a shining light secretly

Ah there is blood on the horizon
Ah and the flood comes in from the sea
Ah and a storm behind your eyes and
Ah there is no one left to see
Me

Stay where you are don't give way to your hunger
Shivering you stand there, it makes you yearn
For what lies hidden a phantasmagoria
Follow the light and you'll never return

Ah there is blood on the horizon
Ah and the flood comes in from the sea
Ah, and a storm behind your eyes and
Ah there is no one left to see
Me


6. Schattenschreie


[Instrumental]



7. Hunger


Down in the abyss
Down in a hole an`
Down where I drag all the dreams I've stolen

I'll eat your mind out
I'll eat your sorrow
Just stick it in and I will swallow

I have been waiting for you longer
Than you'll ever know
I have been weak but now I'm stronger
And I want you so

Feed me with your sickness! Feed me with your hearts!
No one knows where it will end or when it starts
Feed me with your darkness! Feed me with your pain!
All my nasty little friends tonight we will be unchained.

I'll sip your soul in
Wake your desire
I am the promise and a liar

Show me your hands and
No misbehaving
I'll pin the wire and you´ll be waving

You will be wrapped around
my finger yes I know for sure
You will be trapped in your disease
And I am not the cure

Feed me with your sickness! Feed me with your hearts!
No one knows where it will end or when it starts
Feed me with your darkness! Feed me with your pain!
All my nasty little friends tonight we will be unchained.

Well, all you lovely children
Start to feel and stop to think
Thank god for your bewilderment
And force your eyes to blink

Say, all you little fellows
Don't you know where you belong
Come down here in my cellar
Dance with me and join my song

Be good and stop to struggle
Dangling on your puppet strings
Hush hush my babies snuggle
In the nest under my wings

Say, all you little fellows
Don't you know where you belong
Come down here in my cellar
Dance with me and join my song

Feed me with your sickness! Feed me with your hearts!
No one knows where it will end or when it starts
Feed me with your darkness! Feed me with your pain!
All my nasty little friends tonight we will be unchained.


8. Fremde Erinnerungen


Manchmal, wenn ich auf Vergangenes blicke und die Bilder grobgekörnt vor meinen Augen tanzen, so, als wären die Partikel durch die Erschütterungen des mächtigen Herzschlages der Zeit selbst rundgeschliffen, dann bemerke ich, wie die vibrierenden Körnchen wie kleine Spinnentiere von ihren angestammten Plätzen wuseln, um sich anders zu sortieren und durch das Verändern ihres Standortes neue Bilder entstehen zu lassen, wobei sie augenscheinlich von einer fremden Macht gelenkt werden, und ich kann den Vorgang nur unter größten Willensanstrengungen umkehren, damit ich die Bilder nicht sehen muss, die mein verwirrter Verstand mir vorgaukeln möchte, und die mich aufs Äußerste beunruhigen, so wie mich ein Déjà-vu beunruhigt, da man das Gefühl hat, dass das Unterbewusstsein unerwartet direkten Zugriff auf das Hirn nimmt, und die Bilder mir, auch wenn ich immer sicher bin, dass ich sie zum ersten Mal in meinem Leben schaue, so seltsam vertraut scheinen, als gäbe es eine geheime Verbindungstür zwischen dem Reich derselben und meinem Seelenleben, oder vielleicht sogar einem fremden Seelenleben, auf das ich selbst als Unterbewusstsein zugreife, und an dem ich teilhabe wie ein Zuschauer im Theater, der gleichzeitig Statist, nein eher Kulisse ist, und der Erinnerung des Fremden, der sich aber nicht fremd anfühlt, sondern eher wie ein Selbst, das man im Spiegelbild eines Spiegelbildes eines Spiegelbildes sieht.

Außerdem beunruhigt mich, was ich sehe.


9. Ballade Von Der Erweckung


Einst lag ich unter dem Grase so kühl
Nicht stört' mich auf ein Laut noch ein Gefühl
Wo mich nicht Strahlen trafen
Nicht Sonne noch Mond dort wo ich mich hab eingewühlt
Warum lasst ihr mich nicht schlafen?

Ich ruhte tief, überdauernd die Zeit
So fern von Hunger, Gefahr und Leid
Und begann mich sicher zu wähnen
So lag ich im herrlichen tröstenden Erdenkleid
Und trocknete mir die Tränen

So geschah's dass ich das was ich einst war vergaß
Nur das eine von dem ich niemals genas
Lässt sich nicht aus den Träumen entfernen
Und das Sehnen lebt immer noch unter dem kühlen Gras
Zu wandern zwischen den Sternen

Ich fiel aus den Himmeln, dem Nachtlichtermeer
Ja ich fiel so tief und ich fiel so schwer
Und ich stürzte durch die Schwärze
Und ist es auch ewig und ewig und noch länger her
Trag ich doch die Sterne im Herzen

Dort lag ich zerschmettert so nackt und so bloß
So regungslos unter dem grünen Moos
Und es heilten meine Wunden
So lag ich gebettet in deinem zarten Schoß
Auf immer mit dir verbunden

Ich träumte den Himmel im nachtschwarzen Hort
Entrang meinen Lippen niemals ein Wort
Und flehte doch, mir zu verzeihen
Und alles Getier floh den einsamen schrecklichen Ort
Hörte es meine Seele dort schreien

Doch warn's nicht die Sterne in mondheller Nacht
Die mich zu sich riefen mit all ihrer Macht
Weiß nicht woher sie kamen
So bin ich in eisblauem schneidenden Mondlicht erwacht
Und sie gaben mir einen Namen

Sie wuschen mich, flochten mir Blumen ins Haar
Ich schmeckte den Trank den sie mir brachten dar
Den süßen purpurroten
Sie salbten den Körper mit Öl, den sie aufgebahrt
Mit sich trugen wie einen Toten

Im Rausch ließen sie mich alleine mit ihr
Die niemals je fremde Hand gespürt
Und ich lernte neues Begehren
Danach hab ich sie wie die Sterne nie wieder berührt
Muss mich nach ihr immer verzehren

Sie rissen mich fort, eine Krone zur Zier
Banden sie mir ums Haupt, jagten mich wie ein Tier
Sie hetzten mich endlich zu Tode
Sie schlugen und hackten und alles was blieb von mir
verscharrten sie im Boden

Einst lag ich unter dem Grase so kühl
Nicht stört' mich auf ein Laut noch ein Gefühl
Wo mich nicht Strahlen trafen
Nicht Sonne noch Mond dort wo ich mich hab eingewühlt
Warum lasst ihr mich nicht schlafen?


10. Tiefenrausch


Seht her, wir tragen Trauer
Für die Welt die Ihr ausschlachtet
Mit dem Kopf gegen die Mauer
Kollektiv geistig umnachtet

Wir glauben nicht an Götter
Die im Wahn ihr weiter preist
Und auch nicht an den Erretter
Der euch aus dem Irrsinn reißt

Im Siegeszug
Im Schlagabtausch
Im Höhenflug
Im Tiefenrausch

Wie kannst du wahrhaftig sein wenn die Zweifel dich zerfleischen
Und wie hören und verstehn wenn ewig die Dämonen kreischen
Wie willst du rein und gut sein, wenn der Teufel in dir wohnt
Wie willst du aufrecht leben wenn du weißt, dass es nicht lohnt

Wir sind nicht aufzurütteln
Wenn wir doch endlich erwachten
Doch die ständigen Schlafmittel
Lassen uns euch nicht entmachten

Wir sind ultraaggressiv
Sind das vernunftbegabte Tier
Doch es läuft sicher etwas schief
Wenn statt Vernunft die Gier regiert

Im Siegeszug
Im Schlagabtausch
Im Höhenflug
Im Tiefenrausch

Wie kannst du wahrhaftig sein...


11. Schmetterling, Du Kleines Ding


Schmetterling, du kleines Ding
Such dir eine Tänzerin


12. Ich Komm Dich Holen


Ich seh dich dort jetzt
Die Knie unters Kinn gepresst
So weich und verletzt
Weil du dich nicht berühren lässt

So einfach und leicht
Hat man dir zu oft weh getan
Ich hab dich erreicht
Du bist die Frau und ich der Mann

So viele Dinge sind
Dir jetzt noch unverständlich
Noch bist du taub und blind
Doch du wirst sehen endlich

Ich komm dich holn
Ich komm dich holn
Ich komm dich holn, denn du gehörst mir schon, ja
Ich komm dich holn

Du fühlst dich so leer
Und dabei weißt du ganz genau
Es ist nicht so schwer
Ich bin der Mann und du die Frau

So viele Dinge sind
Dir jetzt noch unverständlich
Noch bist du taub und blind
Doch du wirst sehen endlich

Ich komm dich holn
Ich komm dich holn
Ich komm dich holn, denn du gehörst mir schon, ja
Ich komm dich holn

Hab keine Angst vorm schwarzen Mann
Sieh, wie das Dunkel strahlen kann
Kriech aus dem Schatten in mein Licht
Komm, lass dich gehn, sonst komme ich

... dich holn...

Ich komm dich holn
Ich komm dich holn
Ich komm dich holn, denn du gehörst mir schon, ja
Ich komm dich holn


13. Werben


Bei dir und mir stimmt die Chemie
Wir sind die pure Euphorie
Wir sind, was sich zusammenbraut
Wir fühln uns wohl in unsrer Haut

Ja, wir sind ein Gemisch zur Sensation prädestiniert
Eine magische Verbindung und ein Teufelselixier
Ich war allein, so leer und halb, doch jetzt gehör ich dir
Lass es für immer sein, komm, nimm mich jetzt und nimm mich hier

Fülle mich mit Leben
Komm und fülle mich mit dir
Heute will ich mich hingeben
Ich ist tot, es lebe Wir
Fülle mir dein Denken
Deinen Willen in mich ein
Heute will ich mich dir schenken
Will von dir besessen sein

Sind aus dem selben Holz geschnitzt
Wir sind der reine Geistesblitz
Allein nur Ton und unbewusst
Zusammen Sinfonie der Lust

Ja, wir sind ein Gemisch zur Sensation prädestiniert
Eine magische Verbindung und ein Teufelselixier
Ich war allein, so leer und halb, doch jetzt gehör ich dir
Lass es für immer sein, komm, nimm mich jetzt und nimm mich hier

Fülle mich mit Leben
Komm und fülle mich mit dir
Heute will ich mich hingeben
Ich ist tot, es lebe Wir
Fülle mir dein Denken
Deinen Willen in mich ein
Heute will ich mich dir schenken
Will von dir besessen sein

Fülle mich
Erfülle mich
Erfülle mich mit dir

Fülle mich mit Leben
Komm und fülle mich mit dir
Heute will ich mich hingeben
Ich ist tot, es lebe Wir
Fülle mir dein Denken
Deinen Willen in mich ein
Heute will ich mich dir schenken
Will von dir besessen sein

Hahahahahahahahahaha!


14. Spiegelauge Part I - Aus Der Tiefe


Es wispert leise aus der Tiefe
so als ob mich etwas riefe
wie der Wind mit weitentferntem Stöhnen
dessen Sinn man nicht erfasst

Es flüstert von verbotenen Dingen
Lullt mich ein mit seinem Singen
Sanft und süß, das Locken der Sirenen
In fremder Sprache ist's verfasst

Ich lehne mich über die Brüstung
Und schlag mein Herz in eine Rüstung
Vorsichtshalber, und für alle Fälle
Um diese Nacht zu überstehn

Ich starr hinab fast unerträglich
Die Furcht, sie kommt, ich wimmre kläglich
Schlägt über mir zusammen, eine Welle
Und in ihr werd ich untergehn

Wie am Rückgrat kriecht sie höher
Und mein Herz tut weh und weher
Als wollt es dem Panzer gern entweichen
Und draußen heult der Sturm

Ein Sturm weht aus den Höllenschlünden
Wohl aus narrativen Gründen
Um die Szene kalt zu unterstreichen
Und es erbebt der dunkle Turm

Aus der Tiefe quillt ein fahler Glanz, ein Glühen
Das so wie ein Ton anschwillt und einem Blühen
Ähnlich, einer Feuerrose, die an Ranken alle Schranken
überwindet und den Weg zum Ziele findet
und nicht rastend sich emporschleicht, leicht und
zaghaft tastend doch bestimmt auch die geheimsten Ecken, Winkel nimmt
es macht auch wirklich keinen Sinn, sich weiter zu verstecken,

es macht auch wirklich keinen Sinn, sich weiter zu verstecken.


15. Spiegelauge Part II - Spiegelaugen


Ein Fenster soll das Auge sein
Schau ich heraus, blickst Du hinein
Ein Fenster in die Seele, steig herein, greif zu und stehle

Dein Anblick hat mich blind gemacht
Um mich herrscht kalte schwarze Nacht
Und ich hab Spiegelaugen, die nicht mehr zum Sehen taugen

Das Meer umspült den dunklen Turm
Und um die Mauern fegt der Sturm
Zwängt sich durch jede Ritze und nimmt mir die Fieberhitze

Wir waren immer schon verwandt
Die Nähe nimmt mir den Verstand
Ein letztes Mal berühren und sich selbst im Andern spüren

Ein Fenster soll das Auge sein
Schau ich heraus, blickst Du hinein
Ein Fenster in die Seele, steig herein, greif zu und stehle

Dein Anblick hat mich blind gemacht
Um mich herrscht kalte schwarze Nacht
Und ich hab Spiegelaugen, die nicht mehr zum Sehen taugen

No kiss upon my lips
Not one
No saviour came to call
My name


16. Spiegelauge Part III - Tiefenrausch (Reprise)


[Instrumental]



17. Spiegelauge Part IV - Panik


Auf den Treppen-
Stufen, immer zwei
auf einmal
fühle ich dich hinter
mir
fehlt schon die Luft zum Schreien

Durch die leeren
Hallen
dort nicht Schritte?
sind nicht meine
Beine taub?
ennester oben auf dem Stein?

Ich darf keine Zeit
verliern
werde ich ohne-
hin und her, streife
die Wände
kommen immer näher

Ich kann nicht entkommen
wüsst ich
wie
ein Tier, das Haken
schlägt
mein Herz in meiner Brust so laut und schwer

Lauf! Schau dich nicht um!
Frag nicht wohin und nicht warum!
Flieh! Und bleib nicht stehn!
Es muss das Rad sich weiterdrehn!

Weiß nicht ein noch
aus
weg find ich
keinen
Atem
mehr
als einmal stürzte
ich
steh doch noch einmal auf.

Ich flieh schon so
lange
halt ich's nicht mehr
aus
dem Augenwinkel seh ich
etwas
drängt hinauf, hinauf
(bis ganz hoch rauf im vollen Lauf)

Lauf! Schau dich nicht um!
Frag nicht wohin und nicht warum!
Flieh! Und bleib nicht stehn!
Es muss das Rad sich weiterdrehn!

Die Treppenstufen oben ganz
verwittert
es nicht
meine Fährte
ist noch frisch
Ich hör sein Rufen, lockendes Ver-
suchen wird es
seine Beute
ist entwischt
Ein allerletztes mal ent-
kommen
wird es
und dich holen
bald die Schatten ein
Nun bleibst du stehen.
Nun holst du Luft
Und es dich ein
Nun kannst du schreien!


18. Spiegelauge Part V - Spiegel


Du entblößt im Lächeln deine Zähne
Furchteinflößend und so wunderschön
Voller Unschuld ohne finstre Pläne
Soviel Reinheit hab ich nie gesehn

Und doch will ich
Und doch muss ich

Ich warte, warte, schon so lang
Ich warte, warte, schon so lang
Mein Herz im Feuerschein, Du kannst nur ein Engel sein
Ich warte, warte, schon so lang

Lichtgekrönte schwarze Silhouette
Glutumströmte lockende Gestalt
Bin ich nun verlor'n oder gerettet
Deine Augen brennen schrecklich kalt

Und doch will ich
Und doch muss ich

Ich warte, warte, schon so lang
Ich warte, warte, schon so lang
Mein Herz im Feuerschein, Du kannst nur ein Engel sein
Ich warte, warte, schon so lang

Meinen Blick kann ich nicht von dir wenden
Kein Zurück vorm Abgrund, und ich spring
Schattenschreie hallen von den Wänden
Vor meinen Augen tanzt ein Schmetterling

Dein Gesicht ein Schlund und tiefes Wasser
Und ich falle über deinen Rand
Sinke bis zum Grund, die Welt wird blasser
Meine Augen sind zu Glas gebrannt

Und doch will ich
Und doch muss ich

Mein Herz im Feuerschein, Du kannst nur ein Engel sein
Ich warte, warte, schon so lang
Du hast mich mir geraubt, meine Seele kriecht im Staub
Ich warte, warte, schon so lang

Nun bist Du da


19. Buch Des Vergessens


mir sind die Lippen zugeschwollen
ich hab zu oft zu viel gesagt
das Schreiben öffnet mir die Narben
wenn Tintenschwarz das Licht verjagt

ein Tunnel zwischen scharfen Rändern
aus dem das Nichts entgegenstrahlt
siegesgewiss das Lächeln zeigend
mit dem es vor dem Gestern prahlt

wie Geisterfinger Nebel steigen
aus dem Papier zu meinen Wangen
um über heiße Haut zu streichen
und tanzend hin und her sich neigen
und um die Tränen aufzufangen
damit sie nicht das Blatt erreichen

Nebel wallen aus dem Spiegelblatt
was stürzt dafür hinein?
dem Licht darf nicht die Schwärze weichen
all dein Hoffen, all dein Bangen

wird sich umsonst, vergeblich zeigen
die feinen zarten schwarzen Zeichen
zwischen glimmend weißen Zangen
sich entwinden und verzweigen

unermüdlich ströme, fließe
Leben wider kalte Glut
Erinnerung komm regne, gieße
Tinte sei mein schwarzes Blut

über weiße Felder wandre
in des Spiegels glatten Grund
grabe, flute und mäandre
netz den zugeschwollnen Mund



Thanks to serge.wolf for sending these lyrics.


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