GRAUPEL LYRICS
album: "Auf Alten Wegen..." (2005)
1. Heimkehr2. Saat Zieht Zeit
3. Die Notglocke
4. Der Alte Weg
5. Requies Filii
6. Soll Und Sein
7. Von Der Gunst Zur Schelte
8. Glück Der Söhne
9. Ein Sterbelied Auf Metall
10. Blutend Weiß
1. Heimkehr
folgend dem wimpel, himmelwärts
landeinwärts, hinaus ins weißgrau
menschliche nähe, rauchdänn verflossen
kein ort mehr so heimisch
so heimisch wie hier
klirrende kälte erwärmt nur vom grün
selbst wasser, metallisch wie blut
versickernd, perforationen der haut
das parfüm von chemie erfüllt die luft
das mal des kain
eingeätzt, heraus aus sich selbst
werwehte asche reinigt, wie seife aus leichen
haut, gebräunt, geplatzt, kohlrabenschwarz
dein ohr, lauschend, abgefault
wo ist mein land, mein niemandsland
hinaus bruder, hinaus in die zukunft
doch da, ein morgenstern, ein licht
pilzgleich, der weg nach haus
graupelschauer, ascheregen
vergeltungsschlag!
2. Saat Zieht Zeit
ein truggespenst lädt entbrannt zur ruhe
messerschnitt trennt kehlen von mannes haupt
ersticken soll er in eigener blutes lache
ein jener, welcher am toten buch noch glaubt.
eilend sucht das schlachtfeld auf
sich untertan das letzte geschlecht zu machen
zu wasser und zu lande
da lodert auf des mannes zorn
saat zieht zeit...
durch ein kelch voll pesthauch
der tod zieht in nebelschwallen fern ins land
dort, wo der kampfgeäbte friedlich wohnt
nur ein glückestraum, in dem er stolz sich wiegte.
ja, schon ein zeichen vom nahen todesscharen.
dort wo ungeborener neid schlief
wird der hunger durch hass gestillt
die letzte belagerung
eine eigene kunst willig beugt
die sich stets dem stärkeren
von neuem beugt.
saat zieht zeit...
durch ein kelch voll pesthauch
3. Die Notglocke
die stirn gesenkt,
schaudernd, ob dem was kommen mag
erklingt von fern
die tiefe innerliche angst
wie eine glocke
wenn die nacht
mir das augenlicht nimmt,
geiïßln schatten
meinen geist und seele
einer prophezeiung krallender fluch
wie das gejagte wild in der heide
doch an felsen steige er stets heran!
der lieblichen rose
zum wohle meiner seele
doch ihre dornen,
wie pfeil an pfeil in einem gefecht,
treffen mich immer wieder
nur ein seufzen und leise tränen
weisen auf ein blutendes mal.
ein herz das brennt
in einem züngelndem
meer aus erinnerungen.
4. Der Alte Weg
in fast vergessenen zeiten
ein ring so schwarz wie pech
folgte man alten werten
doch man verlor den weg
die flamme droht zu löschen
erstickt im massenwahn
so kommt meist unverhofft
ein regen in tiefster nacht
es schweift in toten gassen
dort hallt es leisß, doch grell
ein sterbelied auf alte helden
welch� keiner hören will
mein aug� betr�bt die enge
verrat bittet zum tanz
geziert mit ruhmesschärpen
geführt vom goldenen glanz
doch fragt nicht nach neuen, alten werten
wir wollen mehr als nur gefühl
unsere seelen sprechen aus vollem herzen
wie die flamme zum fegefeuer
keine flucht vor dem eigenen schatten
stolz wollen wir im dunkeln stehen...
...vielleicht allein!
die flamme droht zu löschen
erstickt im massenwahn
so kommt meist unverhofft
ein regen in tiefster nacht!
5. Requies Filii
das leben spricht in zungen,
welche ich nicht
zu verstehen vermag...
manchmal
lege ich mich nieder,
um zu sterben und zu Dir zu kehren.
doch erleide ich bereits täglich
zig tode der sehnsucht nach Dir.
kannst Du es spären?
wir schufen eine schätzende burg
im tiefsten dunkel unseres schicksals
inmitten ein Dir gerechter thron,
erbaut aus liebe und stolz
doch hoffnung schien hier nicht willkommen
nur dem tode junger gast die erlösung.
die zeit war das gift in unserem traum
nun sind meine tränen nur flüssiger staub
in einem trockenen see.
denn im arm der tod von eigenen blut.
eine haut, die mir nicht passen will.
ob nun gut oder recht, ich will es nicht!
doch schien es Deine zeit um zu gehen...
es braucht eine sekunde
um lebewohl zu sagen,
doch augenscheinlich ein leben,
um abschied zu nehmen.
am ende werden wir uns wieder sehen
und zieren mich auch narben, wenn ich erneut erwache
denn meine seele ist von sehnsucht verbrannte erde
so lebe ich im stolz der erinnerungen,
Dich kennen gelernt zu haben.
Deine augen waren wie bücher, in denen ich las.
mein leben ist Dein name für die ewigkeit...
Heil Silas!
6. Soll Und Sein
tage hell,
nächte aus einem schatten
doch wissen wir, was licht ist?
wurzeln weiter nur zum erinnern verdammt
hierarchisch mahnt ein jeder zur ruhe
jenseits der sanft schwellenden hägeln
hat sich der morgen stets verflächtigt
ihr kalter körper lebt den tod.
alles böse der welt hat freie hand
sturm und drang - bleiches unterfang
kein soll, kein sein...
nur blasser schein.
eins und eins im weltenraum,
nur heil des glückes wundertraum!
im lot steht nur der untergang.
der mensch mit sich nur im einklang.
schweigen als zeuge des ewigen himmels
doch winde sind verröterisch...
fremde sind wir auf der erde alle,
denn es stirbt, womit wir uns verbanden.
sturm und drang - bleiches unterfang
kein soll, kein sein... nur blasser schein.
eins und eins im weltenraum,
nur heil des glückes wundertraum!
im lot steht nur der untergang.
der mensch mit sich nur im einklang.
wenn schwarz
der tau tropft aus unseren augen,
ist gott nur noch für sich alleine!
7. Von Der Gunst Zur Schelte
hände richten mich auf,
selbst zum schutz gef�gt
hebt die augen; schaut an!
eine fortgeschrittene dämmerung
klopft beharrlich an das grau aller tage
doch der gierige sinn strebt weiteres zu erkämpfen!
das feuer sch�rt mich ein,
erfüllt von unsöglichem harm
die herrschaft führt mich zusammen,
im zwietracht der flammen
doch schwillt einher der hass,
drähnt aus meinen schländern
wort für wort...
über haupt und haupt
am steilen bau der zeit; gemüstet am blute der anderen
hegt ein fluß eure kraft
doch was habt ihr gewagt, wem habt ihr gedient?!
was habt ihr gewusst...
um euretwillen?!
voller schönheit aller erdenklichen art
zeigt der tod euch seine tracht
des menschen heiliges gut
wo ist eure macht?
nehmt meine gunst zu eurer schelte
durchschaut die nacht,
welche niemals wiederkehrt!
blutgetränkt, der schöpfung reichste bronnen
ihr seid der tod eurer eigenen kultur!
8. Glück Der Söhne
rad an rad
verflucht sei, wer sie beherrschen will
entlaufen aus der enge des mutters schoss
das leben mundet frei
fleisch, blut - das gl�hen einer seele
hand in hand
verheißung bis zur ewigen treue
stolz geliebt ist eine erfüllung
wenn herzen werden zum kind
verweilt ein leben in einem bild
einer reinheit treuer quelle
mild der duft vom eigenem blut
taut auf im gleichwarmen licht
das eigengesicht plastisch nah
vereint in wahrer�
Kindertreue!
erhebt euch der zukunft zum gruße
ein langer marsch mit schwerem schild
tag für tag
verbl�ht der blüte kleiner spross
zerrend am scheitel neuer wege schlacht
im tale einer tiefen übernacht
zum neuen einer morgenröte
brüder,
erhebt euch zum glück der söhne!
9. Ein Sterbelied Auf Metall
scharfe zungen wie gewetzte klingen
ein scheusal alt, heimtäckisch und kalt
massen im trichter des blutes sich ballend
wenn stahl ist die formulierung einer Tat
erscheinungen mit ringen gefestigt
gütterschwärme verblassen im neuen glanz
in finsternis wollen sie zugrunde gehen
wie das von uns nie gesehene gold
in des einen kraft versinkt die freiheit
für das fleisch welches unterzugehen vermag
durch die herzen
bohrt sich das sterbelied auf metall
ein ehrgeiziges werk
im schicksal der jahrtausende
krönze der hoffnung
streuen verwästende blüten
leben küsst den kod mit breitem mund
ein volk am rande der nacht
wenn es brennt
am stahl der einsamkeit
doch träume erklingen rastlos
vor dem kessel des letzten heizers
ich mensch,
der von der erinnerung singt
...und im schatten
wieder unverständlich versinkt.
10. Blutend Weiß
graziöse saat der pest erwach!
gesprenkelt die schwarze galle.
fühlt den traurig� stoß der reinen macht...
verkündet die letzte rache!
denn der teufel spürt das schmerzen nicht,
einem gleichnis sträubend abgewandt
die welt wird schöner jeden tag
und wahrheit wie papier verbrannt.
meine adern von gram verschättet sind,
wenn brunnen stets vergiftet!
purer misch des blutes fracht
tragend der vererbten last
doch lügen strafen in der toten nacht!
denn farbe hat das weiß verblaßt...
doch nur blut bezeugt die echten wunden!
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