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HEL LYRICS

1. Wo Die Tannen Thronen


Bricht das Licht in dichten Kronen,
fallen Schatten tief zu Boden,
wiegen Stämme im Wind,
wo die Tannen thronen

In den Wurzeln bleibt verborgen,
wie die Zukunft dir gewogen
Dort entspringt dieses Herz,
wo die Tannen thronen

Wenn der Morgen erwacht,
der Ruf der Weite erklingt,
rege Geist dich geschwind,
blühe im Verborgenen


2. Wagemut


Wer bist Du, was plagt mich?
Wo versteckt sich Dein Gesicht?

Jede Qual kennt ein Gesicht,
doch dieser Schleier lichtet sich nicht
Wenn die Ströme sich vereinen,
wartest Du auf mich allein

Kann es sein, dass es mich bricht?
In dunkler Stunde zu mir spricht
Hoch hinab, streift mich dicht
Warum kommt es und kommt nicht?

Wagemut höhlt den Stein,
will ich wieder bei mir sein


3. Von Reiter Und Flutross


Übers Wasser
hat er gegen die Nacht gesehen
In Träumen
zog er auf Wellen dahin
War's Sehnsucht,
die das Schiff vom Anker riss
Zu lange
haben beide in die Ferne geblickt

Und türmen sich Wände
aus Wellen und Gischt,
sein Herzschlag bricht das Tosen,
seine Seele führt das Schiff
Am Rande des Schicksals
grüßt glühend der Horizont
Und sie bäumen sich auf
und geduldlos nach vorn

Vom Wasser
hat er in den Morgen gesehen
Durch Welten
ziehen sie auf Wogen dahin
Bleibt Sehnsucht,
die das Schiff vom Ufer reißt
und geduldlos die Heimat weist


4. Wanderer Im Nebelmeer


Dichte Schwaden, kein Licht flammt hier,
ruhen die Feuer allein in mir
Unsichtbar verschlingen sich Wege,
auf denen ich spurlos weiterziehe

Scheinlos verschleiert liegt türmende Ferne
Wanderer im Nebelmeer
Verhüllt sind die Wasser, die prangenden Sterne
Wanderer im Nebelmeer

In weiser Wehmut den Himmeln so nah
Wanderer im Nebelmeer
Klarer der Klang der Weite nie war
Wanderer im Nebelmeer

Kein wütendes Heer
Im Irgendwo ist mir nichts mehr Feind


5. Komm Zurück


Nichts von Allem vermag mich zu verweh'n
Verbann mich, verdamm mich, ich bleibe bestehen
Welkt und verwittert Stock und Gestein
Ich bin was ich war, werde sein was bleibt

Die Zeit - die Dir entronnen
Finde sie hier - komm zurück
Der Augenblick - bleibt hier geborgen
Ich steh' für Dich still - willst Du zurück ...

... für Tage unter Wolken wie Blei
Manche Nacht, so klar und seicht
Ich erschein' Dir als Lichtgestalt, als jener Dunkelgeist
Ich hüte den Hort alter Zeit
Jeder Herzschlag fällt mir anheim

Und Du, windest Dich durch das Jetzt
in des Morgen Ungewissheit
Weil Du nicht weißt, wieviel Zeit Dir bleibt
Mit jedem Atemzug trinkst Du Vergänglichkeit,
bist Du selbst Vergangenheit

Rückweglos, doch nie verloren
Und schon immer da
Nimmer "Jetzt" und nie ein "Morgen"
Für immer ist nur das, was war

Die Zeit - die Dir genommen
Finde sie hier - komm zurück
Der Augenblick - bleibt hier geborgen
Ich steh' für Dich still - und bring ihn zurück

Und weile ich nur in dunklem Verlies,
ich bleibe Dir nah
Denkst Du an mich, ich kann zurück
Deine Träume bleiben hier wahr


6. Am Grunde Der Unendlichkeit


Weide Deinen Leib
an den Fluten der Gegenwart,
im Antlitz Deiner Zeit,
am Grunde der Unendlichkeit

Gestern ist ein Schatten
verblassender Erinnerung
Morgen nur ein Schimmer
am fernen Horizont

Weide deine Seele
an den Fluten der Gegenwart,
im Antlitz Deiner Zeit,
am Grunde der Unendlichkeit

Achte Deiner Zeit,
ein Leben ist genug
Tauche tief hinein
in staunende Lebendigkeit

Weide Deinen Geist
an den Fluten der Gegenwart,
im Antlitz Deiner Zeit,
am Grunde der Unendlichkeit


7. Wyrd


Hier an endlos gewundenen Strömen und Wegen
willst Du mich sehen, wirst an mich denken
Gestern als noch heute war, jederzeit, irgendwann
willst Du mich fragen, hast vom ersten Atemzug nach mir verlangt

Doch ich kenn' nicht das Gestern, das Jetzt - nur das Morgen
Hinter ewigem Nebel bleib ich dir verborgen
Von Gezeiten aus dem Nichts getragen, von keinem Wind in keinen Hafen und niemals dorthin wohin Du wünschst
Ich lenk' Deine Schritte, führ' Deinen Blick, doch für das, was wird, lass' ich Dich blind

Ich komme von dort, wo die Winde entspringen - Hör' gut zu, ich bin diese Stimme
Ich komme von da, wo der Regen beginnt, falle als Flut aus allen Himmeln
Bin von dort, wo die Nebel geboren - Hörst Du das Flüstern, ich führe Dich hin

Ich bin die Botin aus der Zeit vor der Zeit, die Tänzerin, und ich führ' Deine Hand
Zum Lebensreigen - zum Totentanz
Ich lasse Dich hausen im kalten Gelass, ohne Erbarmen in Elend und Leid
Lasse Dich wohnen im warmen Palast
Ich bin Dir gewogen, gewähre Dir König zu sein

Denn ich bin der Barde und Du bist mein Lied
Ich singe für Dich Deine Zukunftsmusik
Denn ich bin der Barde und Du bist mein Lied
Ich spiele für Dich Deine Schicksalsmelodie

Und fragst Du die Runen um Deinem Leben Sinn zu geben,
deute die Sterne, um dieses Schicksal zu verstehen
All das, was wird, knüpf' ich mit meinen Händen
Du kannst Dich wehren, mich täuschen - doch wirst nichts wenden
Was ich beginne, werde ich beenden


8. So Wahrheit, Erkenne Mich


Glaube scheint eine Illusion
Ursprung hat den Sinn verloren
Bleiben ist Nirgendwo
Momente tragen mich davon
Was bleibt?

Diesseits erwache ich
Natur haucht ihren Geist in mich
Standhaft verweile ich
Im eigenen Leibe wandle ich

Stetig wachse ich
Der Pfad des Daseins bindet mich
Allhier ende ich
So Wahrheit, erkenne mich

Glaube scheint eine Illusion
Ursprung hat den Sinn verloren
Bleiben ist Nirgendwo
Momente tragen mich davon
Was bleibt?


9. Jagdnacht


Stürme fegen übers Land,
ein Tosen und Raunen
"Die Welt versinkt",
sagt man im heimlichen Grausen

Vernimm's in den Wolken,
wie's berstet und kracht,
's sind jagende Rösser
in raufinsterer Nacht
Als käme der Schnitter
mit seinem Gezücht
im wütenden Heer
Und Menschlein fürchtet sich

Es heulen die Winde so scharf und so kalt
Da neigt und da biegt sich Krone und Halm
Und aus Wolken heraus, die erdwärts fall'n,
bricht Asgards Heerschar weithin sich die Bahn

Stürme fegen übers Land,
ein Toben und Brausen
Der Wode ist's,
weiß nur mancher da draußen

Fauchend von Nord wirbeln Lüfte so kalt
Scharf und reißend, brechen Krone und Halm
Sprengen grollend über Feld und Gestein
Donnernd wie Hufschlag, rau wie Rabenschrei

So fliehe nun vor'm Geisterzuge
und spotte nie den nächtlichen Rufen
Verbirg Dich vor der heerenden Wut,
sonst findet man Dich im eigenen Blut


10. Eroberer


Ihr werdet fallen

Achtlose Schwärme dem Schoße entkrochen
Aus den Wurzeln der Mutter wogt Gift
Auf Tücke gründet sich Eure Fahrt
Die Ruder treiben Neidgier und List

Die Segel gefüllt von Niedertracht
Von frostigen Feldern zu Gefilden der Glut
Ruhlose Hände - und bis aufs Blut
schaffen kalte Entfernung, eigene Fremde
Und Städte so glasklar, doch leer;
dort hört Ihr das Atmen der Erde nicht mehr

Erleuchtet die Nacht, wenn die Sonne versinkt
Lasst euch nicht fallen im Mondesglanz
und niemals nur treiben in Wind und Wellentanz

Die Krone der Schöpfung
ziert reuloses Haupt
Glaubt, Ihr seid an Ehren so reich,
so groß an Mut und Erhabenheit,
zähmt und vernichtet für euch Element und Gezeit

Herrscher, Gebieter der Maschinen
Allein Eure Sterblichkeit steht Euch im Wege
Und doch wird das Atmen der Erde
Eure Gebeine verwehen


11. Träumers Melodie


Wenn der Tag sein Licht verliert,
am Horizont die Nacht berührt,
schon die weißen Nebel loh'n
über Ufer und Niederung

Unter Bäumen Schatten ruh'n,
längst scheint jeder Ton verstummt
Weht aus jenem Grunde tief
des Träumers Melodie ...

... auf des Traumwinds Schwingen steigend,
über Wolke und Stern,
und nun dieser Welt enteilend
in erträumte Fernen

Und der Wind singt für ihn
Und sein Traum breitet die Flügel,
zieht auf maßlosen Schwingen
Traum im Wind und Melodie

Und der Wind ist sein Lied
Und er weiß jedes Wort
Träumers Melodie
trägt ihn weit fort
Über Wolken nach Sternen greifend
um im Traumwind zu verweilen

Treibt dahin, treibt dahin...
und verweilt


12. Neun Gestade Tiefer


"Lass' uns Schweigen", sprach der Wind
"Alles ist gesagt, alles ist getan"
"Lass' uns ruh'n" , sang der Regen
Und das Feuer klagt:
"Ohne Glut kann ich nicht brennen"

Lass' uns gehen, Abschied nehmen
Aus alter Asche sticht keine Flamme mehr
Am Ende der Zeit unserer Wege

Vollendet ist all unser Begehr'n,
verlangt nun zur Reise ohne Wiederkehr

Hin zu Ufern, wo Zwielicht vergeht,
wo reine Tiefe sich erhebt
Regenbögen fesseln den Sturm
Sanft wogt hier Dein Blut zur Ruh'

Wo kein nutzlos Wort die Stille bricht,
keine Tat kein Werk in Fluten versinkt
Wo kein Atemzug grundlos verweht,
kein Klang, kein Ton leblos vergeht

Denn was Du für hehren Schein gehalten,
der herben Welt doch unterliegt
Was Du selbst zu "Zeit" gestaltet,
welkt in beredter Nichtigkeit dahin

Ein letztes Mal erheben sich sinnend
zwischen Himmel und Erde mächtige Winde
Noch einmal lohen Feuer so hell
Zum Gruße noch einmal Regen fällt...

...zu Singen die alten Lieder,
bis sich alles der Stille ergibt
Sanft weht Silberstrahl herüber
Als der Kreis sich schließt
Neun Gestade tiefer



Hamar ‒ Bass
Skaldir ‒ Guitars, Keyboards, Vocals
Valdr ‒ Vocals, Guitars


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