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NOCTE OBDUCTA LYRICS

1. Innsmouth Hotel


[Instrumental]



2. Die Kirche der Wachenden Kinder


Am Himmel zieht der Greis aus Stein
Vergangener Schnee der alten Straßen erleuchtet sein Gesicht
Die uns abgewandte, blinde Seite unseres bleichen Herrn
Klebt an kalten Fenstern
Das Fest der fahrlässig Besinnungslosen wütet in der Stadt - die Sterne schweigen
Abseits des Treibens tanzt ein Gestern in den Gassen
Naive Reigen
Mit Gespenstern

Das Volk feiert satt und im Schwelgen zufrieden
Vom Überfluss sichtlich zersetzt
Es gleißen durch baumhohe Bögen verführerisch
Fänge der festlichen Pracht
Auf Freitreppen kauern zwar arglos und schweigend
Doch nicht ohne keimenden Hohn
Zu Füßen der strömenden Gäste des Blendwerks
Die mahnenden Schatten der Wacht

Mein Blick von hohen Zinnen
Folgt dem lahmen Fuß des toten Schlafwandlers
Zwischen alten Häuserleibern, die ihre Schultern aneinander lehnen
Vornübergebeugt
Das eitrige Licht der Tärnen ihrer Fensterlädenlider
Erreicht das stumpfe Pflaster nicht
Ein Flechtwerk von Gassen, verlorene Ströme
Erblindend sich windend in das vergessene Herz
Und dort in einem Sumpf von Mauern und Efeu
Dessen graues Grün im Schatten schwarzen Schweigens darbt
Albtraum, Schiff und Glockenturm...

Die Kirche der wachenden Kinder
Die Kinder des dämmrigen Lichts
Das Licht der gestaltlosen Tiefen
Die Tiefen des lauernden Nichts
Das Hallen verstorbener Chöre
Die Chöre des nahenden Sturms
Umspielen verloren die Glocken
Im bleiernen Dunkel des Turms


3. Trollgott


Geröll und Totholz, die Treppe zum Fluss
Ein Glühen, das vom Himmel rot durch Astwerk in die Wasser fällt
Wo die Sehnsucht nach der See verlangend strömend
Von der Schneeschmelze erzählt

Hinter der Biegung Wolken - Geschwister ferner Berge, die hier nichts hält
Ein Raunen aus dem Klammwald
Dann ein tosender Gesang
Ein ungestümes Wogen bricht sich arglos Bahn

Zu den Töchtern des Mondes
Zum Honig der Finsternis
Zum Wahn, der aus beschlagenen Fässern quillt
Zum Rausch, der den Durst aus den fiebrigen Augen tilgt
Ingrimm weicht dem Griff nach dem Flackern am Horizont
Das Wetterleuchten eines gleichmütigen Sturmes
Unten am Fluss die Feuer - die Sonnen ferner Kosmen in dieser Welt

Die Blutpauken wüten in den Schläfen
Ohne jeden Schmerz
Sie wollen doch nur spielen...

Trollgott, Trollgott

Trollgott, Trollgott

Leiht eurem Herzen ein Ohr, wo der Nektar in das Diesseits tropft
Das Ufer ist ein Wegesrand
Der Himmel ist ein Tor


4. Totholz


Ein Moder sucht den Saum der langen Mäntel heute Morgen
Sie kosten von den Tautropfen in jungen Spinnennetzen
Und greifen hier und da schon fast verspielt nach Nebelfetzen

Und weiter in das Totholz
Ein Traum ist aus dem Moor gekrochen
Wir haben wieder Blut gerochen
Wo Schemen verschwimmen im Totholz

Ein Moder sucht den Saum der langen Mäntel heute Morgen
Sie kosten von den Tautropfen in jungen Spinnennetzen
Und greifen hier und da schon fast verspielt nach Nebelfetzen

Die Stümpfe toter Bäume kauern unter Moos verborgen
Sie greifen mit verwestem Wurzelwerk nach welken Träumen
Und schlummern in Erinnerung an Pfade, die sie säumen

Die Ferne hat uns wieder
Ruft in Nebeln uns zum Moor
Wo die Schwäne und der Flieder
Nicht recht passen wollen, ganz so wie schon so oft zuvor
Und Blattwerk und Gefieder tragen dunstig Wiegenlieder an das Ohr


5. Ein stählerndes Lied


Asche
Eiskalt und schemenhaft wirbelnd in einem verwaisten Kamin
Bartücher, die bald
Im Lufthauch, der kalt
Durch blinde Fenster flieht, verweh'n

Schatten
Schleichen gebückt und verhungernd auf bangem Gestein stumpfer Mauern
Zeugen, die schweigen
Die Häupter schwer neigen
Gelähmt und gebeugt von Bedauern

Wälder
Wuchern verwunschen und träumend um einen verblassenden Turm
Bis hin zu den Meeren
Die Auswege wären
Käme doch nur einmal der Sturm

Es singen die Angeln der Tore ein stählernes Lied, stählernes Lied...
Von einem Leben, für das es mich längst nicht mehr gibt
Das Lachen verjagt aus den eigenen Hallen
Das Herz mir zerfleischt mit den eigenen Krallen
Es schweigen die stählernen Angeln und nichts bleibt zurück


6. Liebster


Die hohen Herren heucheln Hasstiraden
Der Stolz der Massen mästet den Morgenrot mit Blut
Die Mütter schaufeln schluchzend schwarze Löcher
Die Väter füllen sie mit Lobgesang und Wut

Das Lied der Söhne singt in schwarzen Tiefen
Das Leid der Töchter betet bange bei der Brut
Die Wellen tragen tote Träumerherzen
Der Stolz der Flotte findet Frieden in der Flut

Denn Stahl wird niemals schwimmen
Und Töten nicht verzieh'n
Ein Brief an deine Liebste ohne je ein Wiederseh'n
Und es wird kalt, kalt...
Und es wird kalt


7. Wiedergänger Blues


Der achte Mond schleppt sich gemächlich in das satte Korn des Hinterlands,
wo Weiler sich an Hügel schmiegen und bei jungen Trauben
Wegweiser teilnahmslos verwittern und an blinden Enden alter Straßen bei
durstigen Bächen morsche Mühlen stumm verstauben
Bei Galgenhainen auf den Fluren lang vergang'ner Kriege liest ein blinder Weissager
das Morgen aus Knochen von Friedenstauben

Aufhocker kauern in Schatten am Wegesrand
Leblos das Atmen der lauernden Mahre
Ein Fremder im Hohlweg, ein regloses Kind

Hinter verwachsenen Kreuzungen schleichen
Im Dunkel der Ackerraine vage Schemen
Vom uralten Schlachtfeld her klagt leis' der Wind

Ein Rendezvous der Ruhelosen
Ein Stelldichein der ungesühnt Verschiedenen



Thanks to dannys_garage for sending these lyrics.


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