OFFERTORIUM LYRICS
1. Ohne Dich
[text by A. Chamisso]
Nun hast du mir der ersten Schmerz getan,
Der aber traf.
Du schlafst, du harter Mann
Den Todesschlaf.
Es blikket die Verlass'ne vor sich hin,
Die Welt ist leer.
Geliebet hab' ich und gelebt, ich bin
Nicht lebend mehr.
Ich zieh' mich in mein Inn'res still zürück,
Der Schleier falt,
Da hab' ich dich und mein verlor'nes Glück,
Du meine Welt.
2. Die Dornerkron
[text by J. S. Bach]
O Haupt voll Blut und Wunden,
Voll Schmerz und voller Hohn!
O Haupt zu Spott gebunden
Mit einer Dornenkron.
Du edles Angesichte,
Vor dem sonst, schrickt und scheut
Das Große Weltgerichte
Wie bist du so bespeit!
O Haupt sonst schon gezieret
Mit hochster Ehr und Zier,
Jetzt aber hoch schimpfieret:
Gegrußet seist du mir!
Wie bist du so erbleichet
Wer hat dein Augenlicht,
Dem sonst kein Licht nicht gleichet,
So schändlich zugericht?
3. Der Sturm
[text by H. Heine]
Eingehullt in graue Wolken
Schlafen jetzt die großen Gotter.
Und ich hore, wie sie schnarchen,
Und wir haben wildes Wetter.
Sturmeswuten will das Arme Schiff zerschellen,
Ach, wer zugelt diese Wellen?
Ach, wer zugelt diese Winde,
Und die herrenlosen Wellen?
Kann's nicht hindern das es sturmet,
Daß da drohnen Mast und Bretter.
Und ich hull mich in den Mantel,
Um zu schlafen wie die Gotter
Schlafen jetzt die großen Gotter
Und wir haben wildes Wetter
Und ich hull mich in den Mantel
Um zu schlafen wie die Gotter.
Ach, wer zugelt diese Winde
Und die herrenlosen Wellen!
4. Die Sterne
[text by C.G.Leitner]
Freundvoll und leidvoll, gedankenvoll sein,
Langen und bangen in schwebender Pein,
Himmelhoch jauchzend, zum Tode betrubt,
Glucklich allein ist die Seele, die liebt.
Wie blitzen die Sterne so hell durch die Nacht!
Bin oft schon daruber vom Schlummer erwacht.
Doch schelt ich die lichten Gebilde drum nicht,
Sie uben im stillen manch heilsamme Pflicht.
Sie wallen hoch oben in Engelgestalt.
Und leuchten dem pilger durch Heiden und Wald.
Sie schweben als Boten der Liebe umher
Und tragen oft Kusse weit uber das Meer.
So sei denn gesegnet, du strahlige Schar!
Und leuchte mir lange noch freundlich und klar.
Und wenn ich einst liebe, seid hold dem Verein,
Und euer Geflimmer laßt Segend und sein
5. O Komme Tod
[text by J. Spaun]
Die Sonne sinkt, o konnt' ich mit ihr scheiden,
Mit ihrem letzten Strahl entfliehen,
Ach, diese namenlosen Qualen meiden,
Und weit, in schonre welten ziehen.
O komme Tod, und lose diese Bande!
Ich lochle dir, o Knochenmann,
Entführe mich leicht in geträumte Lande,
O komm, und rühre mich doch an!
Der Tod:
Es ruht sich kühl und sanft in meinen Armen,
Du rufst, ich will mich deiner Qual erbarmen!
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