SAMSAS TRAUM LYRICS
album: "Utopia" (2001)
1. Terra...2. ...an Solaris
3. Scherenschnitt
4. Phantasai, lieb' Phantasai!
5. Alles oder alles!
6. Ach Schwesterlein im Eispalast
7. Mein großer Scharlatan
8. Der Triumph des Herzens
9. Stromausfall im Herzspital
10. Ein duell mit Gott
11. Die Kinderarmee
12. Stirb endlich
13. Terra Titanic
14. Phantasai, lieb' Phantasai! (Kellerkind Version)
1. Terra...
[Instrumental]
2. ...an Solaris
Grau.
Und alt.
Mein trockenes Auge
Erblickt trüb´ und kalt
Das Loch in der Mauer,
Eine Pforte zum Licht:
Aus dunklen Gedanken,
Erweckt´s mich...
...nicht?
Strahlen der Jugend auf ledrige Hände,
Aus meinen 4 werden schnell 5 feuchte Wände:
Der Spalt wird zur Farbenflut,
Entfacht die Traumesglut,
Läßt die Erinn´rung auf Flügeln herein...
...zu mir.
Der Wind wiegt die Blätter der knorrigen Eiche,
Unschuld umspielt goldne Locken.
Die Flammen erreichen die Füße nur schwerlich,
Der Himmel war blau und Leichtsinn unentbehrlich.
Zum Wipfel hinan! Ernsthaftigkeit weiche!
Nichts bringt kleine Herzen zum Stocken.
An kindliche Herzen wagt sich nur heran,
Der fliegen, doch besser noch: tief fallen kann.
Terra an Solaris!
Ich falle nach Utopia!
Doch bevor die Kindlichkeit in mir versiegelt wurde,
Ist die Frage schon gedacht:
Wann habe ich zum ersten Mal gelacht?
Wie Wachs zerfließt der Wald zu Pech,
Der Horizont verbiegt sich,
Häßlich leblos und erwachsen
Bleibt vom Märchen nichts mehr übrig,
Nur die Wahl: Weg oder Klinge?
In mir schlägt ein schwarzer Klumpen
Der die zweite Frage stellen kann:
Was haben wir uns angetan?
Erziehe mich zum Krieg mit Dir,
Entziehe mir mein Leben.
Wenn ich an meinem Kindbett sitz´,
Will ich Dich, Vater, töten.
Ich lauf´ am schnellsten, werfe weit,
Im Traum bin ich gesprungen
Viel höher als die and´ren
Für ein Loch in Deinen Lungen.
Dein Wort schnürt mir die Kehle zu,
Ich säg´ an meinen Beinen,
Dreifache Fragen stell´ ich Dir,
Und breche beide Arme mir:
Wann ist der Sohn gestorben?
Und wann hast Du´s gemerkt?
Wie schrecklich riechen Kinder,
Die zur Hölle fahr´n und weinen?
Und manchmal, ja, da sinke ich
Hinab in meinem Ozean,
Weil so ein Mensch wie ich es bin
Dem Wellengang nicht folgen kann.
Und manchmal sind die Sterne nah,
Vom Meeresgrund seh´ ich sie an,
Weil ohne Arm´ und Beine ich
Nicht schwimmen, doch ertrinken kann.
3. Scherenschnitt
20 Schnitte mißt die Kluft von Babalon zu Judas.
Verbrannt sind alle Brücken, ich drehe mich nicht mehr um.
Wenn die Wahrheit auf mich einsticht,
Dann schreibe ich ein Buch.
Ich drucke es so fest ich kann in mich,
Denn ich schreibe über Dich.
Dann ist das Silber wie die Hoffnung,
Daß meine Schrift niemand entziffern kann
Und die Geschichte nie gelesen wird,
Doch Himmel, sage mir: Warum schreibe ich dann?
Auf Kruste balanciert der Knabe und gerät ins Wanken,
Doch spricht sein Richter gegen ihn und weist ihn in die Schranken:
"Ein Feigling tut, was er tun muß!
Selbst wenn es Zeit ist sich zu wandeln,
Sollte man in neuen Zeiten
Stets nach alten Regeln handeln!"
Zu dumm, der Weg gerinnt erneut, und Lymphe schließt die Lücken.
Am Ende ist es immer gleich: Enttäuschung nach Verzückung.
Zu retten was noch übrig ist, Dein Wort verschaffte Klarheit:
Auf Narben liegt sich´s leichter als auf dem Boden und der Wahrheit!
Wenn die Dunkelheit hereinbricht,
Dann schreib´ ich einen Brief.
Ich drücke ihn so fest ich kann in mich,
Denn adressiert ist er an Dich.
Dann ist der Abschied ohne Worte
Die Drohung die auf uns gerichtet ist,
Und Dank der Selbstverliebtheit merkt man nicht
Daß man mit Waffen auf die Liebe schießt.
4. Phantasai, lieb' Phantasai!
Phantasai, lieb' Phantasai,
Entbinde mich des Denkens!
So träufle meine Seel' mir frei
Von Kopf, von Sinn und Weltverstand.
Zerspringen soll der Gläser Rand,
Ihr Klang den Trümmern Leben schenken.
Phantasai, kristallerbaut:
Ich will, daß es mir graut!
Meine Urne fällt und faßt den Raum in schwarze Blüten,
Die, verhüllt in dichte Schleier, mich auf meiner Odyssee behüten!
Endlich bricht die Schrift entzwei, das Tor zum Meer ist aufgetan:
In das Licht, gedankenlos, die Probe stellt sein Wissen bloß!
Ist er noch Kind? ‒ Ihr Edleren, ich will verletzbar sein!
Ist es ihm ernst oder enttäuscht er uns? ‒ Ich such' nach Träumen jede Nacht!
Er weiß bestimmt... ‒ Ich glaube fest daran...
...nicht, daß das Sehen doch so einfach ist! ‒ ...daß meine Wiege so nicht stehen kann!
Das Orchester des Schreckens spielt für mein Grauen auf,
Streicht die Bögen auf und nieder wie die Krähen ihr Gefieder
In den rauhreifschwang'ren Weiden, die verliebt wie Ketten rasseln,
Und ihr Ächzen wirbelt um mich wie das Laub!
Dort am Ufer dieser Kakophonie trifft mein Blick den ihren,
Ahnend flieh'n die Wolken schneller, ihre Stimme wird schon heller,
Der Blitze flinkes Silber skizziert Angst in mein Gesicht,
Als sie lächelnd und mit Güte zu mir spricht:
"Eine neue Nacht wartet auf uns!"
Sie zerrt mich in die Anderswelt,
Fernab von meinen Sorgen!
"Wir fahren heut' zum Himmel auf!
Der Alptraum läßt uns glücklich sein,
Für uns gibt es kein 'Morgen' mehr!"
Ich schneide mich auf...
Ich ertränke meine Sehnsucht in dem Blut Deiner Gedanken,
Mein Körper spielt deren Melodai
Auf einer Orgel, um die sich Schädel ranken!
In der toten Kathedrale dort, wo Dämonen Rosenasche spei'n:
Sie stand, sie steht und wird noch steh'n
Nach 1000 Jahr'n im selben Schein!
Soll das wirklich alles sein?
Mein Herz steht immer noch nicht still!
Und auch mein Haar ist nicht ergraut...
...Entsetzen ist das, was ich will!
...daß mir das Eis die Lungen füllt!
...daß meine Seele in der Brust gefriert!
...daß meine Augen nicht mehr glasig sind,
Und daß mein Nacken den Hauch des Todes spürt!
Falle!
Tiefer!
Schneller!
Laßt ihn heute auferstehen!
Tötet!
Seine!
Ängste!
Laßt ihn jetzt nach Eden gehen!
Er ist noch Kind! ‒ Ihr Edleren, mich schmerzt der Glanz allein!
Er hat gelernt, die Pracht zu sehen! ‒ Ich werde brennen, jede Nacht!
Er weiß bestimmt... ‒ Ich glaube fest daran...
...daß all das Träumen doch so einfach ist! ‒ ...daß meine Hoffnung geht mit stolzem
Schritt voran!
Von Knochenhänden kalt mißhandelt jammern mich die Saiten an,
Das Kolophonium berstet, wie die Stufen jener Treppe,
Die mich aus dem Labyrinth gebracht, mich in den Tag gerettet hätte!
Langsam sinke ich zum Grunde dieser Phantasmagorie,
Katharsis, meine Rettung! Katharsis: aber wie!
Alle Uhren ticken schneller, meine Stimme, sie wird heller,
Ich fasse mir ein Herz, ich schöpfe Mut, den hatt' ich nie,
Ich erkenne mich selbst, in mir erkenn' ich sie...
5. Alles oder alles!
Wie war das noch? Ich weiß es nicht,
Die Augen habe ich geschlossen,
Längst erloschen, angeschossen,
Gelangweilt oder abgedroschen?
Ruckzuck war der Kopf ab,
Von der ganzen weiten Welt verdrossen,
Mit ihm meine Lust vergossen,
Ratzfatz war sie abgeflossen.
Ich bin entglitten, abgestiegen,
Werde mich im Wahnsinn wiegen,
Mein Rückgrat vor Gelächter biegen
Und durch bunte Farben fliegen.
Ich bin auf Grund der Gabe für
Den Abgrund nicht gesund,
Deshalb muß ich in der Anstalt singen,
Lasse dort die Zelle klingen...
"Alles oder nichts?":
Wie schnell kann ein Mensch routieren,
Dessen Hirn verwüstet Kreisel dreht
Sobald Sonnenlicht im Raume steht?
"Alles oder alles!":
Wie schnell kann ein Herz pulsieren,
Das nur, die Maxime aufgestellt,
Feixend durch Extreme fällt?
"Alles oder nichts?":
Ist der Wahnsinn erstmal Tugend
Und der erste Feind erschossen,
Dann ist Rückzug ausgeschlossen!
"Alles oder alles!":
Mein Rad dreht sich immer weiter,
Rücksichtslos, verspielt und heiter
Werd' ich Schindluder betreiben,
Mich an Zweiflern als auch Tönen reiben!
Warum, wieso, weshalb
Hab' ich diese Richtung eingeschlagen
Und lasse mich von Zweifeln plagen,
Ständig ins Gesicht mir schlagen?
Wieso, weshalb, warum
Kehr' selbst heute ich nicht um?
Weil's für einen der Extreme liebt
Keine leichten Wege gibt!
Ich bin auf Grund der Gabe für
Den Abgrund nicht gesund,
Und so baue ich Instrumente auf,
Abgedreht und stolz darauf!
6. Ach Schwesterlein im Eispalast
Sie hält uns auf der Oberfläche
eines Klingglöckchens gefangen
das uns mit seinen Eiskristallen
schellend in den Wahnsinn läutet
klirrend frieren alle Bäche
im Tannenwald der Schneeverhangen
als in ihm meine Rufe hallen
die seelen meiner Schwestern häutet
damit ich auf ihm Einbreche
und mich an ihr im guten Räche
bin ich mit tödlichen Verlangen
zur Mitte dieses Sees gegangen
brich ein laß meine Tränen wallen
zwar ist mein Leben nun vergeudet
doch zugang zum Palast erbeutet
unerahnbar bitterkalt
erstreckt sich majestätisch
das Königreich aus Schnee und Frost
vor leergeweinten Augen hin
der Zapfen war die Lüge
die zu glauben sich nicht lohnte:
der Kinder ruf spendet mir Trost:
Schwester häng die Königin
7. Mein großer Scharlatan
Hast du schon gesehen, dass er...?
Hast du schon gelesen, was er...?
Hast du auch gehört, daß er dich...?
Hast du auch wie ich gedacht, dass...?
Grosser Scharlatan!
Lüg' mich an!
Scharlatan, sage an!
Grosser Scharlatan,Wo ist die Sonne,
Die du mir versprachst,
In meinen Jugendjahren?
Thelema, Feuer und Licht
Sind für helle Willen nicht!
Laylah lief auf und davon,
Sie traf der Seele Zorn!
Aiwass spukt tief in der Gruft,
Kinderkram, geistig arm!
Wer hat Angst vor einem Mann,
Der gar nicht zaubern kann?
Niemand!
Und wenn er kommmt...?
Dann lachen wir!
Grosser Scharlatan,
Dein Wort hat schwer gewogen,
Spät bemerkte ich,
Du hast mich angelogen!
Wieviel Zeit hab' ich verschwendet, Deine Richtung zu verfolgen?
Als ein Kind, das in die Kammer kriecht und und deine schlechten Bücher liest?
Statt in des Lebens ganzer Fülle unverbraucht und frisch zu schweben
Ließ ich mich durch dein Geschwätz Netze vor die Augen weben!
Wie konnte ich dir Glauben schenken, meine Zeit mit dir vergeuden,
Freundschaften im Wahn ertränken, Liebe, Freiheit, Weitsicht, Freuden?
Was hat all das bedeutet? Worin lag der Reise Sinn,
Als darin, dass ich das geworden, was ich heute bin?
Scharlatan,
Für dich hab' ich geblutet,
Denn klein wie ich war
Habe ich nicht vermutet,
Hinter deiner Lehre
Leere zu entdecken,
Scharlatan, zieh' weiter,
Geh' dich selbst beflecken!
8. Der Triumph des Herzens
Und auch die Stärksten waren gescheitert,
Ohne Hoffnung lag all ihr Glaube brach.
Hilflos trieben sie weiter,
Und sie hörten nicht, dass er immer sprach.
Taub waren auch meine Ohren geworden,
Doch er gab mich nicht auf,
Mit aller Macht der Liebe
Bäumte sich in mir seine Seele auf:
Auch wenn du mich nicht siehst,
Selbst wenn du vor mir fliehst,
Stets werde ich bei dir sein!
Stehe auf und breche dein Schweigen,
Dein Herz sollst du zeigen,
Horche tief hinein!
Verwundert ihn zu hören
Blickte ich mich um;
Da stand ich, ganz alleine,
Die Kirche rings um mich war stumm.
Als mich mit ihm nur noch
Die Erinnerung verband,
Da nahm er mich beiseite
Und reichte mir die Hand:
Auch wenn du mich nicht siehst,
Selbst wenn du vor mir fliehst,
Stets werde ich bei dir sein!
Heb' dein Haupt, mit Stolz sollst du schreiten,
Denn ich werde dich leiten,
Mein Leben ist dein!
Der Glaube an mich ist der Glaube an dich,
Er lässt Himmel und Erde entstehen!
Du wirst nicht scheitern in finsterer Nacht,
Denn die Ewigkeit ist nur für dich gemacht,
Stehe auf!
9. Stromausfall im Herzspital
Transplantation geglückt,
Jetzt sind wir unzertrennlich.
Ich freue mich für uns,
Hurra, hurra.
Wir sind total verrückt,
Der Liebe überschwenglich
Mit Deinem Auto durchgebrannt
Und auf dem Weg zum Strand.
Im tiefen, tiefen Wald
Da steht ein Krankenhaus,
Darin tauscht ein kleiner Doktor
Liebenden die Herzen aus.
Es sind nur zwei kleine Schnitte,
Dann schlägt mein Herz schon in Dir
Und pumpt meine Liebe durch Dich durch,
Und Deine Sehnsucht fließt in mir.
Im tiefen Wald
Da steht ein Krankenhaus,
Darin beißen sich die Liebenden
Die feuchten Lippen auf.
Zwei kleine Bisse,
Dann sind wir schon infiziert
Und fahren an die Ostsee,
Um zu sehen was passiert.
Der Doktor dreht am Rad
Und wirft uns in den Ofen.
Die Flammen lodern auf,
Hurra, hurra.
Transplantation geglückt,
Wir haben uns so gern,
Aus uns erwächst ein Zinnherz
Und ein kleiner Silberstern.
Im tiefen, tiefen Wald
Da steht ein Krankenhaus,
Darin tauscht ein kleiner Doktor
Liebenden die Herzen aus.
Es sind nur zwei kleine Schnitte,
Dann schlägt mein Herz schon in Dir
Und pumpt meine Liebe durch Dich durch,
Und Deine Sehnsucht fließt in mir.
Im tiefen Wald
Da steht ein Krankenhaus,
Darin beißen sich die Liebenden
Die feuchten Lippen auf.
Zwei kleine Bisse,
Dann sind wir schon infiziert
Und fahren an die Ostsee,
Um zu sehen was passiert.
10. Ein duell mit Gott
Kleines Mädchen, 's ist vollbracht,
Ich hab Dir ein Stück gemacht!
Das Schatten reich wir sich gebären
Und Dir schnell das Gruseln lehren!
Der Vorhang hebt sich sacht!
Rette sich, wer kann!
Die Bühne brennt, das Spiel fängt an!
Achte ganz besonders auf den bockfüßigen Mann!
Gebt mir mehr Laudanium!
Die Skelette tanzen leise
Wie der Goldfisch im Aquarium!
Das Irgendetwas naht,
Der Schleim ist mir bekannt:
Gottes Bote wurde uns zur Strafe ausgesandt!
Laßt uns unsre Geister wecken,
Tote Kinder wimmern hören,
Hades' pechgeschwärzte Lippen schmecken!
Laßt uns Schöpfer sein,
Mit Gott uns duellieren,
Mit Dunkelheit und Furcht auf unsre Weise kocketieren!
Mit Blumen und Verlaub gesagt,
Mein Lord, reicht ihre Liebe
Nur für einen einzelnen Menschen aus,
Und das sind schon Sie selbst!
Justine geht heim, bevor es tagt,
Doch bleiben Ihre Triebe
Bis in alle Ewigkeit verscharrt
In einem Schneckenhaus!
Seht Euch nur den Dichter
Mit der toten Schwester an!
Mein Herz, wie lange wirst Du heute bleiben?
Gleich ist Mitternacht vorbei
Und unser kunterbunter Reigen
Rinnt davon in Pech und Blei!
Selbst in die allerschönste Maske,
Zeichnet Gott bei der Geburt
Den Weg der Wiege ins Verderben:
Alles was da lebt muß sterben!
Wir werden vernichtet werden!
Die Schönheit der Verdammnis
Bringt die Hölle uns auf Erden!
Das Leben langweilt mich,
Ich wandle fern des Lichts,
Verglichen mit dem Aufruhr in mir ist der Sturm ein Nichts!
Trois-Maison verfolgt die drei!
Und mir lauert stehts Augusta auf,
In Rinnsälen aus Pech und Blei!
Was haben wir erschaffen?
Die Sünde wird uns laben!
Unsre Strafe ist, was wir in uns erschaffen haben!
Mein Herz, Du ziehst mich nach Utopias Küsten
Mit solch liebevollen Händen.
Augen schauen aus Deinen Brüsten
Mein geplagtes Antlitz an.
Trugbild! Laß mich Dich niemals ernttarnen,
Heißer Odem soll mich blenden,
Mich in Traum weiter umgarnen,
Alles böse von mir wenden...
Für alles, was ich je gedacht...
Für alles, was ich je vollbracht...
Für alles was ich je getan...
Läßt Gott mich in die Hölle fahr'n.
Für alles, was ich je gesagt...
Wonach auch immer ich gefragt...
...und alles was mir lieb und teuer
War schickt mich ins Fegefeuer.
Dabei wollte ich nur Gott erkennen.
Ich wollte ihn beim Namen nennen.
Dafür werde ich in der Hölle brennen
11. Die Kinderarmee
Ist ein Teufel an die Wand gemalt,
So wird er, wenn Du zu uns trittst, verbleichen.
Welche Macht ruht auf der Seite dessen,
Der sich rühmen kann, Dein Kind zu sein?
Das Elend hat Dich stark gemacht,
Der Terror kam, der Oberst mußte weichen.
Ist das letzte Stück zurückgelegt,
Erstrahlt Dein Silberhaar in neuem Schein.
25 Jahre und noch mehr, hin oder her,
Sind zu begleichen.
Die Differenz vom alten Bild
Zu Deinem neuen Kunstwerk ist sehr groß.
Der Deckel hielt dem Druck nicht stand,
Der Dampf war heiß, das Schicksal setzt uns Zeichen.
Dein Leiden hat uns stets gewärmt,
Das Feuer brannte lichterloh in unsrer Mutter Schoß!
...wenn sich Sternenstraßen bilden!
...wenn Wolken kollidieren, ihre Größe überwinden!
Kämpfe, Mutter, kämpfe, vier Kinder sind noch Dein,
Ein Tropfen in den Ozean wird unser Leben sein,
Der viele weite Kreise zieht, der aufprallt und Dich trägt,
Weil unser Herz noch immer für Dein Leben schlägt!
Hat der Jäger nur Geduld
Ist der liebe Gott auf Seiten von den Guten;
Ein frommer Wunsch,
Der lange darauf wartet niemals Wunsch zu sein.
Das Blatt war niemals unbeschrieben,
Mutter, dafür wird der Hund verbluten.
Ist mein letztes Stück zurückgelegt,
Erstrahlt Dein Silberhaar in neuem Schein.
12. Stirb endlich
Und trotz all dem was in Mir fällt und steigt
Ist`s immer die eine Frage die bleibt:
Wie lange dauerts bis ich resigniere
Den ewigen Kampf mit dem Leben verliere
Wann werde ich all dem Schwanken entsagen
Am warten auf Rettung der Zukunft verzagen
Wie wird der Traum von der Anderswelt wahr
Wann grosser Gott ist mein Utopia da
Suche Er nicht in der Ferne
Utopia liegt doch so nah
Stets nimmt der Narr viel zu gerne
Die Zukunft als Gegenwart da
Ich hab all das jetzt erreicht
Was du nie annähernd geschafft hast
Und ich bin verdammt nochmal
Nicht einmal halb so alt wie du
Allein dadurch das ich atme
Treibst du weiter auf dein Grab zu
Im vergleich zu meinem Lebenswerk
Ist deines schon verblaßt
Ich bin es der jetzt schreibt
Und dich vor aller Welt vernichtet
Der dich anklagt, schmäht, entwürdigt
Und in Grund und Boden stampft
Und ich werde niemals aufhör`n
Bis du tot bist und begraben
Denn über deine alte Schande
Ist die Brut schon längst erhaben
Mein grösster Triumph ist
Dass ich geboren ward und lebe
Und langsam aber sicher
Den Befehl für das Finale gebe
Zum Schluß zeig ich mich dir
Mit sieben Worten noch erkenntlich:
Vater fahr zur Hölle
Und Stirb Endlich!
13. Terra Titanic
Das Radar
hat´s vorrausgeseh´n.
Das Echolot
hat gewarnt.
Souverän
füllt der Kapitän
das Whiskey-Glas in der Hand
bis zum Rand.
Auf dem Sonnendeck ist der Eisberg zu seh´n,
majestätisch, bedrohlich und unheimlich schön,
man spürt die Gefahr, doch man kann sie nicht seh´n.
Terra Titanic
verloren im Meer,
SOS kommt nie an,
Leuchtsignale sieht keiner mehr,
Endstation Ozean.
Der Gigant
bäumt sich stöhnend auf,
die Tänzerin bleibt zurück.
Explosion
im Maschinenraum,
das letzte Boot
hatte Glück,
hatte Glück.
Die Ratten erlassen das sinkende Schiff,
doch der Käpt´n im Smoking beachtet sie nicht,
mit dem Glas in der hand, und die Flut löscht das Licht.
Terra Titanic...
14. Phantasai, lieb' Phantasai! (Kellerkind Version)
Phantasai, lieb' Phantasai,
Entbinde mich des Denkens!
So träufle meine Seel' mir frei
Von Kopf, von Sinn und Weltverstand.
Zerspringen soll der Gläser Rand,
Ihr Klang den Trümmern Leben schenken.
Phantasai, kristallerbaut:
Ich will, daß es mir graut!
Meine Urne fällt und faßt den Raum in schwarze Blüten,
Die, verhüllt in dichte Schleier, mich auf meiner Odyssee behüten!
Endlich bricht die Schrift entzwei, das Tor zum Meer ist aufgetan:
In das Licht, gedankenlos, die Probe stellt sein Wissen bloß!
Ist er noch Kind? ‒ Ihr Edleren, ich will verletzbar sein!
Ist es ihm ernst oder enttäuscht er uns? ‒ Ich such' nach Träumen jede Nacht!
Er weiß bestimmt... ‒ Ich glaube fest daran...
...nicht, daß das Sehen doch so einfach ist! ‒ ...daß meine Wiege so nicht stehen kann!
Das Orchester des Schreckens spielt für mein Grauen auf,
Streicht die Bögen auf und nieder wie die Krähen ihr Gefieder
In den rauhreifschwang'ren Weiden, die verliebt wie Ketten rasseln,
Und ihr Ächzen wirbelt um mich wie das Laub!
Dort am Ufer dieser Kakophonie trifft mein Blick den ihren,
Ahnend flieh'n die Wolken schneller, ihre Stimme wird schon heller,
Der Blitze flinkes Silber skizziert Angst in mein Gesicht,
Als sie lächelnd und mit Güte zu mir spricht:
„Eine neue Nacht wartet auf uns!“
Sie zerrt mich in die Anderswelt,
Fernab von meinen Sorgen!
„Wir fahren heut' zum Himmel auf!
Der Alptraum läßt uns glücklich sein,
Für uns gibt es kein >Morgen
Ich schneide mich auf...
Ich ertränke meine Sehnsucht in dem Blut Deiner Gedanken,
Mein Körper spielt deren Melodai
Auf einer Orgel, um die sich Schädel ranken!
In der toten Kathedrale dort, wo Dämonen Rosenasche spei'n:
Sie stand, sie steht und wird noch steh'n
Nach 1000 Jahr'n im selben Schein!
Soll das wirklich alles sein?
Mein Herz steht immer noch nicht still!
Und auch mein Haar ist nicht ergraut...
...Entsetzen ist das, was ich will!
...daß mir das Eis die Lungen füllt!
...daß meine Seele in der Brust gefriert!
...daß meine Augen nicht mehr glasig sind,
Und daß mein Nacken den Hauch des Todes spürt!
Falle!
Tiefer!
Schneller!
Laßt ihn heute auferstehen!
Tötet!
Seine!
Ängste!
Laßt ihn jetzt nach Eden gehen!
Er ist noch Kind! ‒ Ihr Edleren, mich schmerzt der Glanz allein!
Er hat gelernt, die Pracht zu sehen! ‒ Ich werde brennen, jede Nacht!
Er weiß bestimmt... ‒ Ich glaube fest daran...
...daß all das Träumen doch so einfach ist! ‒
...daß meine Hoffnung geht mit stolzem Schritt voran!
Von Knochenhänden kalt mißhandelt jammern mich die Saiten an,
Das Kolophonium berstet, wie die Stufen jener Treppe,
Die mich aus dem Labyrinth gebracht, mich in den Tag gerettet hätte!
Langsam sinke ich zum Grunde dieser Phantasmagorie,
Katharsis, meine Rettung! Katharsis: aber wie!
Alle Uhren ticken schneller, meine Stimme, sie wird heller,
Ich fasse mir ein Herz, ich schöpfe Mut, den hatt' ich nie,
Ich erkenne mich selbst, in mir erkenn' ich sie...
„Eine neue Nacht wartet auf uns!
Sie zerrt mich in die Anderswelt,
Fernab von meinen Sorgen!
„Wir fahren heut' zum Himmel auf!
Der Alptraum läßt uns glücklich sein,
Für uns gibt es kein Morgen mehr!
Thanks to Damned for sending these lyrics.
Submits, comments, corrections are welcomed at webmaster@darklyrics.com
SAMSAS TRAUM LYRICS
Copyright © 2001-2019 - DarkLyrics.com --- All lyrics are the property and copyright of their respective owners.
All lyrics provided for educational purposes and personal use only. Please read the disclaimer.
All lyrics provided for educational purposes and personal use only. Please read the disclaimer.